Ralf Einert

DER WELTGEIST - Werk 1:

Ein Weltbild in sieben Ebenen

Einleitung

"Nicht den Zeitgenossen, nicht den Landsgenossen, - der Menschheit übergebe ich mein nunmehr vollendetes Werk"; es gibt wohl keine passendere Vorrede, als die von Arthur Schopenhauer, die er der zweiten Auflage seines Werks "Die Welt als Wille und Vorstellung" vorangestellt hat. Allerdings ist als Voraussetzung zum Verständnis dieser Ausarbeitung nicht unbedingt die Kenntnis der Werke Kants erforderlich, wie dies Schopenhauer für sein eigenes Werk vorsieht. Vorausgesetzt werden muss lediglich Interesse an philosophischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen sowie die Bereitschaft, sich Mühe zu geben, die grundlegenden Strukturen des Werks verstehen zu wollen, wobei die Intelligenz eines durchschnittlich gebildeten Menschen ausreichend sein sollte.

Abhängig vom jeweiligen Vorverständnis in Fachgebieten wie Philosophie oder Systemtheorie eröffnen sich jedoch unterschiedliche Interpretationshorizonte:

Manch einer, dem sich die zentralen Ideen weder durch die Lektüre noch durch die Betrachtung der Kunstwerke erschließen, mag das Werk sowie dessen Teilwerke als ästhetisch empfinden oder es in die Reihe sonderbarer zeitgenössischer Kunstprodukte einordnen; ein anderer mag in der Lage sein, die grundlegenden Zusammenhänge sowohl innerhalb als auch zwischen der verschiedenen Systemebenen zu verstehen; während sich einem Dritten zahlreiche weitere Interpretationsmöglichkeiten in Bereichen wie Wissenschaftstheorie oder Wirtschaftspolitik offenbaren mögen.

Dieses Werk ist ohne eine institutionelle Einbindung des Verfassers entstanden. Daher konnte es ohne Restriktionen und kleinliche Einschränkungen zu einem umfassenden und ganzheitlichen System heranwachsen. Doch zu erwarten ist hingegen, dass bloß das wahrgenommen wird, was innerhalb eines institutionalisierten Rahmens entsteht. Nun sind aber die Bedingungen an dessen Teilhabe, wie bereits von Schopenhauer erkannt, zunehmend an die Verfolgung materieller Interessen und Parteizwecken gebunden. Dies behindert die vorurteilsfreie Einsichtsfähigkeit. Es ist nämlich nur das, was um seiner selbst willen betrieben wird, von Wert. In diesem Dilemma befindet sich dieses Werk: Da außerhalb des geschäftigten Wissenschaftsbetriebs hervorgebracht, ist es frei von Kompromissen, ohne institutionelle Einbindung ist andererseits mit einer öffentlichen Kenntnisnahme nicht zu rechnen. Trotzdem wäre schon viel gewonnen, wenn bereits ein einzelner Erdenbürger sich von diesem Werk, dessen Triebfeder ein tiefes Unbehagen gegenüber den ökonomischen und gesellschaftlichen Spielregeln ist, affizieren ließe.

So war dieses Unbehagen zunächst die Motivation für eine Studienarbeit über Arbeitszeitverkürzungen. Die unzureichende Berücksichtigung des demografischen Wandels war Ansporn, zu zeigen, dass die formulierten Thesen dennoch richtig sind. Dies ist gelungen. Als Nebenprodukt ist ein wirtschaftspolitisches System entstanden. Angeregt durch philosophische Studien konnte dieses System nun in ein System der Wissenschaften eingeordnet werden. Sowohl der Begriff vom Baum der Erkenntnis als auch der jeweilige Zirkelschluss der Teilsysteme war später die Inspiration für die künstlerische Umsetzung. Nach und nach haben sich weitere übergeordnete Systemebenen erschlossen. Als die Darstellung eines Abbildes des Universums erreicht war, wurde offenbar, dass es im Sinne von Leibniz als "Eins und Nichts" gedacht werden kann.

An dieser Stelle schließt sich der Zirkel der nunmehr sieben Systemebenen, zumal sich beispielsweise wissenschaftliche Studien aus dem Binärsystem ableiten lassen. Der ganzheitliche Charakter des Werks bildet eine Art Weltseele, da die Strukturen und Systemebenen über das Bewusstsein des Individuums hinausgehen. Alles Denken und Handeln der endlichen Geister lässt sich in einen umfassenden Zusammenhang der Erkenntnisgewinnung innerhalb des Universums einordnen. So erklären sich die Titel: "Der Weltgeist. Ein Modell zur Erkenntnisgewinnung" oder "Der Weltgeist. Ein Weltbild in sieben Ebenen".