Das Weltbild setzt einen Gott voraus, der aber gar nicht gebraucht wird; ein gütiger Gott wird jedoch
nicht gleich beleidigt sein, weil der Regress auf ihn die Möglichkeit zum Totalitarismus ebnet.
Es ist deshalb eine Sünde zu behaupten, im Namen eines Gottes zu sprechen.
Die Wiedergutmachung der Vertreibung aus dem Paradies durch den Sündenfall geschieht durch Erkenntnismaximierung
und nicht durch Gewinnmaximierung.
Erkenntnisgewinnung ist Gottesdienst.
Das Sein besteht im wiederkehrenden Zyklus von Geburt, Sünde, Erkenntnis, Tod und Wiedergeburt.
Dieser Zyklus gilt sowohl für Individuen als auch für Gesellschaften und die Menschheit.
Das Leben von Jesus Christus könnte als Metapher für diesen Kreisgang gelten, wenn es gelänge,
Sünden in seinem Leben zu finden.
Ein Schöpfergott muss notwendigerweise auch das Böse erschaffen.
Die Güte Gottes besteht in der Beschränkung der menschlichen Fähigkeiten auf die Zerstörung der Erde -
die Existenz des Universums bleibt davon unbeschadet.
Möglicherweise gilt Sexualität als Sünde, weil wir uns vor dem Tod fürchten.
Die unbefleckte Empfängnis steht - der Gentechnik sei Dank - am Ende der Geschichte, nicht am Anfang.
Die Lösung von Zukunftsproblemen ist Vergangenheitsbewältigung.
Die Existenz einzelner Individuen ist aufgrund ihrer biologischen Endlichkeit durch kurzfristige Gewinnmaximierung gesichert.
Die Existenz von Gesellschaften ist aufgrund ihrer zeitlichen Unbestimmtheit durch langfristige Erkenntnismaximierung gesichert.
Es besteht ein unlösbarer Zielkonflikt zwischen kurzfristiger Gewinnmaximierung und langfristiger Erkenntnismaximierung.
Die Pflicht der Regierenden besteht daher in der Beschränkung der Möglichkeiten der kurzfristigen Gewinnmaximierung
zugunsten langfristiger Erkenntnismaximierung.
Persönlichkeitsrechte müssen im Hinblick auf das Gemeinwohl abgewogen und relativiert werden,
wenn die Arterhaltung davon betroffen ist.
Was bedeutet der Ruf nach Eliten?
Das Eingeständnis der Unmündigkeit?
Eliten präsentieren sich zumeist als Menschen, die meinen, besser zu wissen, was für andere gut ist.
Besser zu wissen, was für andere gut ist, widerspricht dem Geist der Aussagen von Immanuel Kant.
Was legitimiert Eliten, die nicht im Sinne der Maximen der bedeutendsten Philosophen denken und handeln?
Nelson Mandela schreibt in seinem Buch "Long Walk to Freedom" 1994 sinngemäß, dass Eliten die Sorgen
und Nöte der einfachen Leute kennen müssen.
Was legitimiert Eliten, die die Sorgen und Nöte der einfachen Leute bloß aus Lehrbüchern kennen?
Was legitimiert Eliten, die sich nicht international und interdisziplinär orientieren?
Was legitimiert Eliten, die sich nicht dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen?
Was legitimiert Eliten, die nicht von Vorurteilen frei sind?
Was legitimiert Eliten, die keine mehrdimensionale Lebenserfahrung haben?
Was ist wichtiger: Die Sicherung der Renten oder die Zukunft der Jugend?
Wer sorgt sich um die Zukunft der Jugend?
Sind sichere Renten die Zukunft der Jugend?
Wer wundert sich bei solch jenseitsorientierten Menschenbildern über die Politikverdrossenheit der Jugend?
Die Alternative: Die Zukunft der Jugend sichert die Renten.
Die Erhöhung der Erwerbsquote der 15- bis 65-Jährigen sichert die Renten trotz demografischer Entwicklung.
Die gesellschaftlichen Strukturen sind ein Produktionsfaktor.
Einkommen, die das Vierfache der unteren Lohngruppen übersteigen, beruhen nicht auf dem Leistungsprinzip, sondern auf
der Ausbeutung der gesellschaftlichen Strukturen.
Einkommen in solcher Höhe schaden somit dem Gemeinwohl, zumal beispielsweise Arbeitslose die gesellschaftlichen
Strukturen durch Wohlverhalten nahezu kostenlos aufrechterhalten.
Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich aufgrund des Gesetzes vom abnehmenden Grenznutzen.
Die Produktivität steigt aufgrund der Prinzipien der Evolutionslehre.
Die Alternativen sind Arbeitslosigkeit, Lohn- und Sozialdumping oder die Verkürzung der Arbeitszeiten.
Arbeitslosigkeit ist nicht individuell verursacht, sondern Konsequenz der gesellschaftlichen Strukturen.
Arbeitslose sind systematisch von der Nutzung der gesellschaftlichen Strukturen ausgeschlossen, werden mithin
im vollen Besitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte zu Bettlern sozialer Leistungen gemacht.
Ohne deutliche gesellschaftliche Veränderungen - nicht durch die Verteilung von Almosen - ist zu erwarten,
dass das Wohlverhalten bald vorbei sein wird.
Die Auswahl von Fach- und Führungskräften in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist eine nationale Katastrophe.
Der vermeintliche Fachkräftemangel basiert auf absurden Vorstellungen.
Der oberflächliche Erfolg sogenannter Eliten beruht auf dem Lohn- und Sozialdumping der breiten Masse.
Ein funktionierendes Gemeinwesen sieht anders aus.
Nicht harte und lange Arbeit, sondern intelligente und effiziente Kommunikation ist der entscheidende
Erfolgsfaktor im internationalen Wettbewerb.
"Das Gute setzt sich durch", wird gesagt. Doch während die Gegenwart bestenfalls vom biederen Mittelmaß bestimmt wird,
braucht das Gute Generationen, um sich durchzusetzen.
Das Universum gedacht als Binärsystem ist Information, wenn Struktur sich Bedeutung zuweist.
Theorie und Praxis sowie Geist und Materie sind wechselseitig aufeinander bezogen.
Arthur Schopenhauer schreibt in seinem Buch "Die Welt als Wille und Vorstellung": "Wer eine Sache, die
nicht zu materiellem Nutzen führt, ernsthaft nimmt und betreibt, darf auf die Theilnahme der Zeitgenossen
nicht rechnen."