Ralf Einert

DER WELTGEIST - Werk 2:

Analysen zu einem Wandel in der Wirtschaftspolitik

Entscheidungsbaum

"Ungemütlich, brutal und kurz", so ein Philosoph, sei das Leben vor ca. 25.000 Jahren mit etwa 3 Millionen Menschen gewesen. Es ist anzunehmen, dass in Folge dieser hohen Anforderungen an das Leben die Menschen vor ca. 14.000 Jahren sesshaft wurden. Die Lebensbedingungen verbesserten sich aufgrund der Bemühungen der Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Aufgrund der höheren Lebenserwartung ist die Bevölkerung kontinuierlich auf ca. 1 Milliarde Menschen um etwa 1800 nach Christus angestiegen. Der Bevölkerungsdruck hat daraufhin in der Mitte des 19. Jahrhunderts letztlich zur industriellen Revolution geführt. Doch es kann auch eingewendet werden, dass umgekehrt die Industrialisierung die rasante Bevölkerungsentwicklung ermöglicht haben könnte. Da beides denkbar ist, liegt zumindest ein wechselseitiger Prozess nahe. Ursache und Wirkung geschichtlicher Prozesse lassen sich manchmal nur schwer voneinander unterscheiden. Durch logisches Schließen und die Bildung von Analogien - beispielsweise zur Evolutionslehre aus der Tierwelt - lässt sich dennoch ein Urteil bilden.

Es wird als Konsequenz wird festgehalten, dass hohe Anforderungen eine evolutionäre Entwicklung verursacht haben können. Ohne hohe Anforderungen ist im Umkehrschluss eine gesellschaftliche Weiterentwicklung nicht zu erwarten.

Je weiter eine Gesellschaft aufgrund evolutionärer Prozesse bereits entwickelt ist, desto geringer ist der Zusatznutzen (Grenznutzen), der durch zusätzliches Wachstum erzielt wird.

Dies kennzeichnet das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen:

"Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt."

Auf der anderen Seite wird durch die sich abzeichnende Marktsättigung Konkurrenz erzeugt, die ihrerseits die evolutionäre Entwicklung und die Produktivitätsentwicklung beschleunigt. In der zeitlichen Folge stagniert die wirtschaftliche Entwicklung im Zeitablauf aufgrund der sinkenden Nachfrage.

Wenn sich jetzt die beiden sich widersprechenden Trends des abnehmende Grenznutzens und der evolutionären Entwicklung fortsetzen, führt dies zu einer wirtschaftlichen Regression, die mit individueller Repression verbunden sein wird. Diese Annahme wird durch die Analysen in Kapitel 3 zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit und in Kapitel 4 zum "Worst Case" bestätigt, wenn politische Passivität als Handlungsvariante gewählt wird oder sich die maßgeblichen gesellschaftlichen Kräfte unermüdlich gegenseitig selbst blockieren.

Es kann nicht oft genug wiederholt werden:

Eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft erfordert einen Perspektivenwechsel, zumal Wachstum als Problemlösung entfällt. Die Grundlagenforschung ist in Anlehnung an Descartes auch in der Wirtschaftspolitik durch die Beschränkung auf das, was wirklich gewiss ist, zu verstärken. Das Festhalten an offensichtlich falschen aber dennoch für-wahr-gehaltenen Kausalketten führt in die Sackgasse. Es ist zu hoffen, dass das Beharrungsvermögen vermeintlicher Eliten, die von Existenzängsten jeglicher Art frei sind und individuelle Not nur aus Lehrbüchern kennen, rechtzeitig überwunden werden kann.

FAZIT:

Zur Anwendung der Idee der Evolutionslehre:

Die Initialzündung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Menschheit wird durch evolutionäre Entwicklungen aufgrund hoher Anforderungen ausgelöst.

Zur Anwendung des Gesetzes von abnehmenden Grenznutzen:

Je weiter eine Gesellschaft aber bereits entwickelt ist, desto geringer fällt der Zusatznutzen (Grenznutzen) aus, bis zum Schluss Sättigung eintritt.