Ralf Einert

DER WELTGEIST - Werk 2:

Analysen zu einem Wandel in der Wirtschaftspolitik

Zeitverlauf

Die zentralen Ereignisse im Rahmen des Lebenszyklus von Industrienationen führen zu einem charakteristischen Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung im Zeitablauf. Eine zeitliche Bestimmung fällt höchst unterschiedlich aus. Sie kann mehrere Jahrhunderte umfassen, aber auch bloß wenige Jahrzehnte betragen, wie es einige Länder Südostasiens vormachen.

Keine gesellschaftliche Entwicklung (2):

Eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung findet nicht statt, wenn alle Menschen satt und zufrieden sind. Die Voraussetzung für eine Entwicklung ist, dass das Leben "ungemütlich, brutal und kurz" sein muss. Das wirtschaftliche Niveau stagniert ansonsten auf dem niedrigen Niveau der Ackerbauern und Viehzüchter.

Startphase (1):

Hohe Anforderungen an die Menschen und Gesellschaften in Verbindung mit der Zunahme der Bevölkerungsentwicklung bewirken evolutionäre Prozesse, so dass aufgrund der folgenden kulturellen, wissenschaftlichen und technischen Entwicklung, das Wachstum der Wirtschaft mit hohem Investitionsbedarf ermöglicht wird.

Wachstumsphase (3):

Die Akkumulation wissenschaftlicher, technischer und ökonomischer Ressourcen bewirkt in Verbindung mit einer hohen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aufgrund noch nicht gesättigter Märkte ein exponentiell steigendes wirtschaftliches Wachstum.

Sättigungsphase (4):

Wenn der Zusatznutzen (Grenznutzen) weiteren Wachstums kontinuierlich sinkt und die Nachfrage nach den Gütern des täglichen Bedarfs nach und nach gedeckt ist, setzt die Sättigungsphase mit abnehmenden Wachstumsraten ein. Schließlich sind keine Neu- sondern nur noch Ersatzinvestitionen erforderlich. Gleichzeitig verschärfen sich die Anforderungen an Unternehmen durch erhöhte internationale Konkurrenz.

Regressionsphase (5):

Das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen mit abnehmenden Wachstumsraten und die aufgrund des erhöhten Wettbewerbs steigenden Produktivitätsraten führen zur Erhöhung der Arbeitslosigkeit, so dass infolgedessen die Erwerbstätigenquote sinkt. In der Konsequenz müssen die Abgaben und Steuern erhöht werden, so dass die Nettoeinkommen sinken. Daraus resultieren wirtschaftliche Regression und individuelle Repression.

Nachhaltigkeit (6):

Die Fortsetzung der wirtschaftlichen Entwicklung auf hohem Niveau setzt einen Perspektivenwechsel voraus. Es ist dabei von entscheidender Bedeutung, beispielsweise die Ursachen von der Wirkung unterscheiden zu können und die richtigen Modellannahmen als Basis für das aus der Theorie abgeleitete praktische Handeln zu wählen.

Mit Hilfe der Analyse von Ursache und Wirkung der Zunahme der Arbeitslosigkeit gemäß Kapitel 4 ("Worst Case") in Verbindung mit den Modellannahmen gemäß Kapitel 1 (Modellentwurf) konnte gezeigt werden, dass die Verringerung der Arbeitslosigkeit bzw. der Erhöhung der Erwerbsquote nur über den Weg der Verkürzung der Arbeitszeiten erfolgen kann.

FAZIT:

Ein Perspektivenwechsel in der Wirtschaftspolitik erfordert die Erforschung der Grundlagen.