Ralf Einert

DER WELTGEIST - Werk 2:

Analysen zu einem Wandel in der Wirtschaftspolitik

Einleitung (Lohnspirale)

Gemäß der Lehrmeinung gilt, dass niedrige Löhne die Beschäftigung sichern, weil dadurch die Nachfrage nach Arbeit steigt. Es mag auch auf die eine oder andere Weise wahr sein. Aber wie gesehen auf Kosten der Produktivität und langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Erstaunlicherweise werden jedoch gerade in Entwicklungsländern Niedriglöhne gezahlt, ohne dass dort Vollbeschäftigung erkennbar ist. Berlin ist ein anderes Beispiel: Obwohl die Löhne im Vergleich zu den südlichen Bundesländern niedrig sind, liegt die Arbeitslosigkeit in Berlin weit über dem Durchschnitt. Inzwischen scheint auch in Deutschland der Schamgrenze nach unten keine Grenze gesetzt zu sein. Stundenlöhne von 4 oder 5 Euro ermöglichen keine Reproduktion der Arbeitskraft ohne Unterstützung durch staatliche Subventionen. Für die Arbeitsagentur gelten erst Löhne von unter 3 Euro je Stunde als sittenwidrig. Ausgerechnet das Kapital scheint sich auf diese Weise sozialistischer Prinzipien zu bedienen.

Es könnte der Eindruck entstehen, dass ...

Dieser Zusammenhang wird in diesem Kapitel analysiert.

Geschäftsmodelle, die auf Lohndumping basieren, haben nach Ansicht des Verfassers daher die Schulnote sechs minus verdient. Wohl kein europäisches Land musste in den vergangenen Jahren eine derartige Stagnation der Löhne hinnehmen wie Deutschland. Vorstandsgehälter sind davon selbstverständlich ausgeschlossen.

Umgekehrt werden die Arbeitskräfte in den sich entwickelnden Ländern mit erstaunlichen Wachstumsraten immer selbstbewusster. Die Menschen erstreiten sich dort langsam aber sicher bessere Arbeitsbedingungen, darüber hinaus höhere Löhne sowie mehr Freiheit und Demokratie. Immerhin können die Menschen in Entwicklungsländern mit ihren geringen Verdiensten noch am sozialen Leben teilnehmen, in den unteren Lohngruppen in Deutschland ist dies hingegen kaum noch möglich, soziale Ausgrenzung wird für Millionen von Menschen zum Standard.

Es ist absurd, dass auf der einen Seite hohe Löhne angeblich die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden und Deutschland zugleich Exportweltmeister ist. Auf der anderen Seite konnte mit Hilfe der Idee der Evolutionstheorie gezeigt werden, dass niedrige Löhne und geringe Anforderungen im Allgemeinen zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stagnation beitragen. Dies charakterisiert Entwicklungsländern. Eine Analyse dessen, was hohe und niedrige Löhne bewirken, ist daher angebracht.

Schließlich ist Deutschland nicht trotz, sondern wegen der hohen Löhne Exportweltmeister.

Es wird sich zeigen:

FAZIT:

Diese jeweils "positiven" Regelkreise hoher und niedriger Löhne führen zur Notwendigkeit, die Arbeitszeit zu verkürzen und die Löhne schrittweise zu erhöhen. Darüber hinaus sind alle Maßnahmen zu treffen, die zur Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit beitragen, wie z. B. Investitionen in Bildung und die wissenschaftlich/technische Entwicklung oder Rationalisierungsinvestitionen.