Ralf Einert

DER WELTGEIST - Werk 2:

Analysen zu einem Wandel in der Wirtschaftspolitik

Trends

Um die Modellannahmen abnehmender Wachstumsraten und tendenziell steigender Produktivitätsraten bestätigen und Vorhersagen über deren künftige Entwicklungen beispielsweise im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit machen zu können, gilt es zunächst die vergangenen Trends zu analysieren. Dies müsste sowohl durch den historischen Vergleich verschiedener Industrienationen als auch durch den Vergleich von Gesellschaften, die sich in unterschiedlichen Phasen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung befinden, geschehen. Aufgrund fehlender Ressourcen des Verfassers beschränkt sich die Analyse der genannten Parameter an dieser Stelle lediglich auf Deutschland.

Auch wenn diese Analyse nicht dem wissenschaftlichen Formalismus genügen mag und die Berechnungen auf nahezu abenteuerlichen Konstrukten basieren, sind die Ergebnisse nach Ansicht des Verfassers dennoch genau genug, um die Modellannahmen verifizieren und künftige Prognosen für die Zukunft wagen zu können. Es galt zu unterscheiden zwischen der Verzettelung im Detail und der Fokussierung auf das Gesamtsystem.

Bemängelt werden kann, dass ...

So kann festgestellt werden, dass die Produktivität in den 60er bis 80er Jahren des letzten Jahrhunderts durchschnittlich um knapp 1% stärker gestiegen ist als das Wirtschaftswachstum. Danach gleichen sich Produktivitäts- und Wachstumsentwicklung an. Die Modellannahmen steigender Produktivitätsraten aufgrund der Idee der Evolutionslehre könnte somit widerlegt sein. Doch es lässt sich zeigen, dass seitdem weder Arbeitszeitverkürzungen noch substantielle Lohnsteigerungen zu verzeichnen sind. Damit entfallen die hohen Anforderungen, die evolutionäre Entwicklungen erst ermöglichen. Die Übertragung der zentralen Ideen der Evolutionslehre auf die Produktivitätsentwicklung ist jedoch eine der Modellannahmen. Wenn also die Modellannahmen zutreffen, stimmt auch das Ergebnis

Eine leichte Modifizierung der Modellannahmen ist hinsichtlich der steigenden Produktivitätsraten dennoch erforderlich, zumal die Steigerungsraten tatsächlich abnehmen. Da sie aber signifikant über denen der Wachstumsraten liegen, wird aus Gründen der Veranschaulichung und Vereinfachung weiterhin davon gesprochen, schließlich hängt die Entwicklung der Produktivität auch von Kapazitätsanpassungen ab. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen ist jedoch zu erwarten, dass dieser Einfluss über die Einführung flexibler Arbeitszeiten entfällt.

Für die künftige Entwicklung wird sowohl für die Produktivität als auch für das Wachstum davon ausgegangen, dass diese zu Beginn des Prognosezeitraums um etwa 1% auseinander liegen. Da das Wachstum durch abnehmende Wachstumsraten gekennzeichnet ist und auch der Produktivitätsentwicklung Grenzen gesetzt sein mögen, wird weiterhin angenommen, dass sich beide Parameter künftig nur noch linear weiterentwickeln.

Während sich das nächste Kapitel mit der demografischen Entwicklung beschäftigt, wird diese Bestimmung der künftigen Produktivitäts- und Wachstumsentwicklung im übernächsten Kapitel im Rahmen der Prognose der Arbeitslosigkeit wieder aufgegriffen.

Abnehmende Wachstumsraten treffen auf steigende Produktivitätsraten: